Immortal 04 - Schatten der Lust by Jennifer Ashley

Immortal 04 - Schatten der Lust by Jennifer Ashley

Autor:Jennifer Ashley [Ashley, Jennifer]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Knaur
veröffentlicht: 2010-04-14T22:00:00+00:00


Leda bat Fulton, sie in seinem SUV zu Septimus zu fahren, der ein Stück die Straße hinunter stand. Kelly folgte ihnen in ihrer Limousine.

Der Vampirclub sah verlassen aus, als sie davor anhielten. Die schwarzgestrichenen Türen waren verschlossen und mit einem Stahlgitter gesichert. Das restliche hohe Gebäude bestand aus blanken Ziegeln ohne Fenster – schließlich wohnten hier Vampire. Auch die Straße war verlassen. Im Wind wirbelte Abfall auf.

Leda stieg aus, und Mukasa sprang hinten von der Ladefläche, kaum dass Fulton die Klappe geöffnet hatte. Das schwarze Kameraauge über der Tür zoomte in ihre Richtung. Dann rollte das Gitter nach oben.

Wie eine Prominente, die zu einer feinen Party kam, schwang Kelly sich elegant aus ihrer Limousine. Sie stieß die Clubtür auf, als wäre sie es gewöhnt, hier jederzeit ein und aus zu gehen.

»Septimus?«, rief sie.

Der Club sah ganz anders aus als in den Nächten, wenn hier Trubel herrschte. Die Stühle standen auf den Tischen, gedämpfte Glühbirnen warfen ein kühles Licht in den Raum, und alles war blitzsauber, die Böden frisch poliert. Die Räumlichkeiten erinnerten eher an das Restaurant eines besonders peniblen Besitzers, nicht an einen Club, in den Leute kamen, um sich von Vampiren verführen zu lassen.

Septimus kam aus der Dunkelheit, ergriff Kellys Hände und küsste sie kurz auf den Mund. Dann sah er zu den anderen und stutzte sichtlich, als er Fulton erblickte.

»Samanthas Vater«, erklärte Leda. »Lange Geschichte.«

Septimus zog verwundert die Brauen hoch, führte sie jedoch sofort nach hinten in sein Büro.

Der Fahrer von heute Morgen wartete dort, mit vampirbleichem Gesicht. Er hatte zwei rote Bissmale am Hals, wirkte ansonsten aber noch sehr lebendig. Seine Angst war geradezu greifbar.

»Erzähl uns, was passiert ist!«, forderte Leda den Fahrer auf, ehe Septimus etwas sagen konnte. Obwohl sie versuchte, nicht vorwurfsvoll zu klingen, wurde der Mann noch bleicher.

»Er weiß es nicht«, erklärte Septimus verächtlich. »Er schwört, dass er Hunter abgeholt hat und direkt hierhergefahren ist, ohne zwischendurch anzuhalten. Hunter ist nicht aus dem Wagen gestiegen, behauptet er, und niemand ist eingestiegen.«

»Wenn die Tür geöffnet wird, sehe ich das auf dem Armaturenbrett«, stammelte der Fahrer. »Außerdem gibt es den Summer. Das muss sein, zur Sicherheit der Fahrgäste. Manche Leute machen gern Partys in Septimus’ Limos, hängen sich halb raus oder wollen während der Fahrt herausspringen. Deshalb muss ich die Türen von vorn kontrollieren können.«

Septimus’ Geduld war sichtlich strapaziert. »Wir haben Hunters Schwert gefunden, sonst nichts.« Er zeigte auf die lange geschwungene Waffe, die er auf einem Tisch abgelegt hatte. »Ich weiß, dass es seines ist, weil es so viel Magie abstrahlt, dass ich es nicht anfassen will.«

Leda trat schweigend an den Tisch. Seit er auf ihre Insel geplumpst war, hatte sie das Schwert nie weiter weg von Hunter gesehen. Nun berührte sie den schwarzen Griff, der von jahrhundertelangem Gebrauch glatt gerieben war.

»Das hätte er nie freiwillig zurückgelassen«, sagte sie.

»Ich habe überhaupt nicht mitbekommen, dass er weggegangen ist«, jammerte der Fahrer. »Ich sah auch niemanden bei ihm hinten und schon gar kein Portal.«

»Er spricht die Wahrheit«, bestätigte Septimus trocken. »Das konnte ich an ihm schmecken. Was aber nicht heißt, dass er nicht verzaubert wurde.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.